Der ständig steigende Druck am Markt durch den zunehmenden Wettbewerb zwingt Unternehmen dazu innovativ zu werden. Neben dem anspruchsvollen operativen Tagesgeschäft auch an wirtschaftlich attraktiven Innovationen zu arbeiten, benötigt ausreichend Kapazitäten. Vor allem KMU’s sind aufgrund optimierter Ressourcen oft nicht dazu in der Lage, innovative Lösungen aus eigener Hand zu entwickeln. Hinsichtlich dessen besteht die Möglichkeit Innovation auszulagern. Die Kooperation mit einem Entwicklungspartner bringt neben freien Kapazitäten auch noch weitere wesentliche Vorteile. Welche das sind, beschreiben wir in diesem Beitrag!
1. Innovation als Erfolgsgarant
2. Closed Innovation vs. Open Innovation
3. Mehrwert einer Open Innovation
4. Fazit
In der traditionellen Organisationsstruktur passierte Innovation hauptsächlich in der F&E Abteilung, getrieben durch die Anforderungen vom Vertrieb und Marketing (Markt) oder der Geschäftsleitung - Technology Push vs. Market Pull. Der Druck vom Markt steigt ständig, deshalb ist die Erschließung von neuen Märkten mit Wachstumschancen unabdinglich. Um die damit verbundenen Gewinnchancen für das Unternehmen auch bestmöglich zu optimieren und maximieren, ist die Entwicklung und Markteinführung neuer und innovativer Produkte gefordert.
In den USA machen besonders innovative Unternehmen rund 38 % ihrer Umsätze und gut 42 % ihrer Gewinne mit neuen Produkten, die nicht älter als drei Jahre sind. Laut neuesten Untersuchungen wird aber nur eines von vier Entwicklungsprojekten zu einem wirtschaftlichen Erfolg. Da sich Innovationen über den Produktlebenszyklus amortisieren müssen, investieren viele KMU´s aber erst gar nicht in Neuentwicklungen, da die nötigen Ressourcen nicht oder nur begrenzt vorhanden sind. Zudem lassen die Risiken auf den meist gesättigten Märkten die Chancen für eine erfolgreiche Produktplatzierung verschwindend gering erscheinen.
Einerseits ist es verständlich, dass Mittelständler nicht im Stil eines Weltkonzerns in Forschung investieren können. Andererseits können sich durch die geeignete Mitarbeiterführung, die Förderung von kreativen Freiräumen und die Kooperation mit externen Partnern aber Chancen ergeben, um Prozesse dynamischer zu gestalten und Innovation voranzutreiben. Oftmals ist es für Unternehmen um einiges wirtschaftlicher, sich innovative Entwicklungspartner mit einem breitgefächerten Technologieportfolio und branchenübergreifendem Know-How an die Seite zu holen. Folgend wird näher darauf eingegangen, was interne und externe Innovation konkret charakterisiert und unterscheidet.
Mit den obigen Begriffen wird unterschieden, wo Innovation entsteht. Die Closed Innovation geschieht im eigenen Betrieb, während die Open Innovation externes Wissen mit einbezieht. Closed Innovation bringt den Vorteil mit sich, dass bis zur Markteinführung in der Regel keine Informationen nach außen gelangen - die Innovation ist also geschützt. Allerdings müssen die zuständigen Mitarbeiter bei einer Closed Innovation hohe Anforderungen erfüllen und kompetente wie auch zuverlässige Ansprechpersonen sein. Daraus lassen sich zwei erhebliche Risiken ableiten. Einerseits muss der Mitarbeiter ausreichend Diskretion wahren und andererseits entsteht auch eine erhebliche Abhängigkeit diesem Mitarbeiter gegenüber. Ein vollständiger Schutz der Innovation kann also auch so nicht als gegeben betrachtet werden.
Bei der Open Innovation geschieht im Innovationsprozess die Öffnung nach außen. In welcher Form dies geschieht ist schlussendlich vom Produkt bzw. Markt abhängig. Aber auch die Open Innovation findet immer in einem geschützten „Raum“ statt. Zum Beispiel kann hier mit Verträgen in Form von NDA´s, Patentvereinbarungen, etc. ein verlässlicherer Schutz erwirkt werden. Besonders wichtige Aspekte in der Ausführung dieser Kooperationsform sind die Definition von konkreten Anforderungen des Kunden (Was braucht er wirklich? Welchen Nutzen und Mehrwert muss die Innovation stiften?), die Kompetenz des Lieferanten (Wie wird der Nutzen erfüllt?) und die kontinuierliche gemeinsame Evaluierung des Projektfortschritts und der Marktattraktivität.
Video:
Die sorgfältige Auswahl eines Kooperationspartners ermöglicht einem Unternehmen die Idealbesetzung für die Realisierung einer Innovation - höchstqualifiziert und nicht abgelenkt durch das operative Tagesgeschäft. Eine relevante Frage bei der Auswahl ist, nach welchen Kriterien der Kooperationspartner gewählt wird. Wichtige Faktoren sind unter anderem Branchenkenntnisse und Technologieexpertise. Idealerweise verfügt der Entwicklungspartner über ein breit gefächertes Technologieportfolio und kennt die Marktsituation in der Branche. Besonders von Vorteil ist es, wenn ein Partner tiefe Kenntnisse in unterschiedlichsten Branchen besitzt und diese kombinieren kann. So können sich innovative & kreative Ideen auch in anderen Bereichen zunutze gemacht werden.
Dies bringt wiederum einen enormen Mehrwert für den Auftraggeber, welcher möglicherweise weniger bzw. kaum Wissen über jene Ansätze gehabt hätte. Für die Hintsteiner Group, welche ihren Fokus auf die Entwicklung und Herstellung von Prototypen und Kleinserien aus Faserverbundwerkstoffen und Kunststoffen gelegt hat, gibt es aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung kaum eine Branche, in welcher sie nicht als Entwicklungsdienstleister agieren konnte. So konnten beispielsweise technologie- und materialspezifische Ansätze aus dem Motorsport in der Sicherheits- und Wehrtechnik eingesetzt werden.
Um Technologien von einer Branche in eine andere zu transferieren, benötigt es Mitarbeiter, die über den Tellerrand blicken. Es muss erkannt werden, warum das bereits Bestehende funktioniert und wie das Erarbeitete und Gelernte in anderen Branchen genutzt werden kann. Dieser Weitblick ist anspruchsvoll, für den Kunden jedoch wirtschaftlicher als das Rad neu zu erfinden. Es kann Know-how aus jahrzehntelanger Arbeit verwertet werden und sich damit ein zusätzlicher Wettbewerbsvorteilgesichert werden.
Gerade KMU´s verfügen oft nicht über die erforderlichen F&E-Kapazitäten. Mithilfe von Entwicklungs- und Innovationskooperationen kann der Zugang zu fortschrittlichen Technologien aber eröffnet werden. Da hierbei zahlreiche Branchen berücksichtigt werden und bereits bestehendes Know-how verwertet werden kann, ist die Innovation schneller und wirtschaftlicher umsetzbar als komplett neue Eigenentwicklungen. Auch die Minimierung von Risiko ist ein ausschlaggebendes Argument für einen Know-How-Transfer. Durch unzureichende Erfüllung des Funktionsversprechens kann neben hohen monetären Verlusten vor allem auch der Imageverlust einem Unternehmen erheblichen Schaden zufügen.
Ob ein Unternehmen die offene oder die geschlossene Variante wählt, ist unter anderem davon abhängig wie komplex die Innovation ist, wie stark die Innovation auf den Markt einwirkt (disruptive Innovationen), wie hoch der Wettbewerb in der Branche ist und wie stark die eigene Kompetenz bzw. die vorhandenen Ressourcen sind. Keiner der beiden Ansätze jedoch ersetzt oder verdrängt den anderen.